Erfolgreiche Sportler mit Vorbildfunktion
Stadt und TSV ehren auf gemeinsamer Veranstaltung erfolgreiche Sportler des Jahres 2023
Von Georg Soller
Vilsbiburg. Nicht der Verein, sondern seine erfolgreichen Sportler, die Mannschaften und die Trainer standen im Mittelpunkt der Sportlerehrung, die am Dienstagabend im Veranstaltungsraum der Ballsporthalle stattgefunden hat. Bürgermeisterin Sibylle Entwistle und das Vorstandsteam des TSV Vilsbiburg zeichneten Sportler und Teams aus, die 2023 den Titel eines niederbayerischen Meisters oder höher erreicht hatten. Als Höhepunkt der Veranstaltung wurden Nikola Hertenberger und Severin Bogner als Sportler des Jahres gekürt sowie das Bezirksligateam der Baskets als Mannschaft des Jahres.
Wann ist ein Sportler gut? Dieser Frage gingen Barbara Haucke und Lisa Ebbers bei ihrer Laudatio für Nikola Hertenberger nach. Natürlich sind es die guten Ergebnisse oder die Titel, die einen Sportler oder eine Sportlerin bekannt machen, aber das allein reiche nicht. „Für mich gehört mehr dazu, seine Bereitschaft, sein Wille, sein Einsatz, Durchhaltevermögen, Freude am Tun“, sagte Haucke, aber auch die Bereitschaft, sich für seinen Sport auch abseits des eigenen Trainings einzusetzen.
Nicola Hertenberger, die als „Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde, habe „viele verschiedene Fähigkeiten vorzuweisen, die sie zu einer herausragenden und einzigartigen Sportlerin“ machen. Beim Jahn-Sechs- oder Neunkampf zeige sie ihre Vielseitigkeit mit sehr guten Platzierungen in den Turn-Disziplinen Boden, Stufenbarren und Sprung, in der Leichtathletik mit 100-Meter-Lauf, Weitsprung und Kugelstoß sowie beim Schwimmen in den Disziplinen 100 Meter Brustschwimmen, 25 Meter Tauchen und Turmspringen. Mit Fleiß und Eifer habe sie ihre Ergebnisse ständig verbessert und war auch zweimal – in den Jahren 2011 und 2022 – TSV-Vereinsmeisterin. Sie wurde dreimal niederbayerische Meisterin und einmal bayerische Meisterin, und bei den Wettbewerben auf Bundesebene errang sie 2021 den siebten und 2022 den zehnten Platz.
Sportlicher Ehrgeiz und Fleiß im Training
Ihr Können bei ihren Lieblingsdisziplinen, dem Bodenturnen und am Barren mit spektakulären Elementen, sowie ihre Kraft beim Kugelstoßen, wo sie mit 9,67 Meter die zweitbeste Weite der gesamten deutschen Konkurrenz in ihrem Jahrgang erreicht hat, komme auch daher, dass sie jedes mögliche Training genutzt habe, nachgefragt und zugehört und die Ratschläge ihrer Trainerinnen umgesetzt hat. Gleichzeitig gebe sie ihr Wissen auch als Übungsleiterin an jüngere Turnerinnen weiter.
Bemerkenswerter Ehrgeiz ab dem Kindesalter
In ähnlicher Weise gilt das alles auch für den „Sportler des Jahres“, Severin Bogner. Auch ihn zeichnet seit dem Kindesalter ein bemerkenswerter Ehrgeiz sowie Freude am Turnen aus, auch er ist bei den niederbayerischen, bayerischen und deutschen Meisterschaften im Jahn-Mehrkampf stets auf den vorderen Plätzen dabei. Er trainiert regelmäßig dreimal pro Woche, absolviert zusätzliche Einheiten im Schwimmbad. Dank dieses Fleißes liefert er konstant gute Leistungen ab, sicherte sich 2022 im Jahn-Sechskampf den zweiten Platz in Bayern und anschließend einen hervorragenden neunten Platz bei den deutschen Mehrkampf-Meisterschaften. Wie sein Trainer Christian Meinl in der Laudatio betonte, konnten ihn nur spezialisierte Sportler aus Turn-Leistungszentren überholen.
2023 verbesserte Severin Bogner seine Leistungen weiter und wurde Vereinsmeister der TSV-Turner. Beim Gau-Mannschafts-Wettkampf verfehlte er die magische Grenze von 100 Punkten nur um 0,9 Punkte. Damit gehöre er im Bereich des Breitensports zu den besten Turnern Bayerns, sagte Meinl, als er ihm zur Ehrung als „Sportler des Jahres“ gratulierte.
Als „Mannschaft des Jahres“ wurde die Regionalliga-Mannschaft der Baskets geehrt, die 2023 als Bayernpokal-Gewinner erfolgreich war. Es sei nicht nur das jüngste Regionalliga-Team der Vereinsgeschichte, sagte Laudator Michael Mayr, mit einem Durchschnittsalter von 24,2 Jahren sei es auch das jüngste Team in der 1. Regionalliga – der höchsten deutschen Liga unterhalb des Profi-Basketballs. Trotzdem haben sie bereits zweimal in den Play-offs um den Aufstieg gespielt. Ihre ehrgeizige Spielweise, ihr Kampf bis zur letzten Sekunde auf dem Spielfeld habe immer wieder mal bis zu 1400 Zuschauer in die Ballsporthalle gelockt.
Auch Mayr ging auf den großen Trainingsfleiß der jungen Sportler ein, die sich auch außerhalb des Mannschaftstrainings im Fitnessstudio oder mit Laufen zusätzlich fit machen. Was sie aber als Vorbilder für jüngere Basketballer auszeichne, ist der Umstand, dass sie als Übungsleiter etwa beim Mareis-Junior-Camp, in der Grundschulliga oder beim „Tag des Sports“ ihren Spaß am Basketball weiter vermitteln. Sie gehen gemeinsam durch dick und dünn und verstehen auch zu feiern, etwa als letzte Schicht in der Bar bei der Abrissparty in der alten TSV-Halle.
Auch die musikalische Begleitung des Abends übernahmen zwei TSV-Mitglieder. Michael Lenk sowie Maximilian Schuhart brachten unter anderen das Stück „Spot 9“ für Saxophon und Basketball zu Gehör, bei dem der Ball als Rhythmusinstrument funktionierte. Die passende kulinarische Begleitung für den anschließenden Empfang wurde von Lilit’s serviert.