Baubeginn im Sportpark
Offizieller Spatenstich für das Außengebäude mit Umkleideräumen und Duschen
Von Georg Soller (Vilsbiburger Zeitung)
Vilsbiburg. Es sei die bislang größte Investition, die von der neuen TSV-Vorstandschaft auf den Weg gebracht wird, sagte Vorstandssprecher Thomas Schmideder vor Kurzem beim offiziellen Spatenstich für das neue Außensportgebäude im TSV Sportpark. Mit der Investition in Höhe von voraussichtlich 650 000 Euro entstehen Umkleideräume für vier Mannschaften, Sanitärräume und Duschen sowie ein Waschraum für Trikots. Bürgermeisterin Sibylle Entwistle bezeichnete den Baubeginn als „Anfang einer größeren Maßnahme“: Denn notwendig geworden war der Neubau wegen der bevorstehenden Sanierung der Vilstalhalle, die dafür über zwei Jahre komplett geschlossen wird.
Während für die Hallensportler in den vergangenen Monaten die erforderlichen Ausweichräume gesucht und gefunden wurden, ließ sich ein Detail mit vorhandenen Mitteln nicht lösen: Sportlern wie den Fußballern oder den Leichtathleten, die im Freien ihrem Sport nachgehen, standen bisher die Duschen und Toiletten in der Vilstalhalle zur Verfügung.
Mit dem Beginn der Sanierung Anfang Juli fallen auch diese weg. Die alte TSV-Halle hatte ohnehin keine eigenen Sanitärräume. Aus diesem Grund hat der TSV-Vorstand beschlossen, die erforderlichen Sanitäranlagen in einem eigenen Neubau unterzubringen, der dauerhaft für die Außensportler zur Verfügung steht. Die Entscheidung macht die Außensportler unabhängiger, die außerdem immer wieder in der Kritik standen, weil sie bei schlechtem Wetter mitunter eine Schmutzspur vom Freigelände bis zu den Umkleiden im Keller hinterlassen haben. Und im Sinne der guten Zusammenarbeit kann künftig die Stadt das neue Außengebäude auch nutzen, etwa für den Schulsport oder bei Schulsportfesten.
Ehrenamtlich und tatkräftig Lösungen schaffen
Aus diesem Grund äußerte sich Bürgermeisterin Sibylle Entwistle voll des Lobes über den TSV, der nicht nur der größte Verein der Stadt sei, sondern auch sehr aktiv sei und sehr ergebnisorientiert arbeite und mitwirke, eine gute Infrastruktur für die Vilsbiburger Sportler zu erhalten: „Mir imponiert, wie die Abteilungen hier zusammenhalten und ehrenamtlich und voller Tatkraft Lösungen schaffen.“ Ohne die neue Außensportanlage könnten die Schulen während der Sanierungsphase der Vilstalhalle den Sportpark nicht nutzen. „Ich bin über das gute Miteinander sehr glücklich“, sagte sie.
Auf einer 23 mal 11 Meter großen Grundfläche sieht die Planung Umkleiden für vier Mannschaften, dazu zwei zugeordnete Duschen sowie eine weitere Einheit für Schiedsrichter vor. Zusätzlich sind ein Sportgerätelager, ein Technikraum sowie ein Waschraum für Trikots vorgesehen. Der eingeschossige Neubau soll am unteren Rand des Freigeländes stehen, direkt hinter der alten TSV-Halle, die aber Ende des Monats abgerissen wird. Damit bekommt der Neubau einen direkten Zugang vom Vilstalhallen-Vorplatz her, der ebenfalls neu gestaltet wird.
Das Außensportgebäude bekommt eine Höhe von knapp vier Meter, wobei das Flachdach für den Bau einer PV-Anlage ausgebildet wird. Man habe auch über Solarthermie nachgedacht, erklärte Hans Brandmeier, der im TSV-Vorstandsteam für Bauangelegenheiten zuständig ist. Beim Nachrechnen sei man aber zu dem Schluss gekommen, dass deren Leistung für den stoßweise hohen Verbrauch nach einem Spiel nicht ausreiche; deshalb soll das Gebäude an die Nahwärme aus der Ballsporthalle angeschlossen werden.
Noch offen ist derzeit die Fassadengestaltung. Beim TSV versucht man angesichts weiterer dringend nötiger Investitionen, die Kosten möglichst gering zu halten. Jedoch sei man mit Architektinnen, die dem Verein angehören, im Gespräch, damit die Fassade später auch zur neuen Fassade der Vilstalhalle passt.
Bisher ist die Unterstützung für das Vorhaben groß. Nachdem der Bauplan im Dezember den Bauausschuss passiert hat, lag innerhalb von sechs Wochen die Baugenehmigung des Landratsamtes vor. Mittlerweile sind nun auch alle Zuschussfragen geklärt – neben der Stadt beteiligt sich auch der Bayerische Landessportverband an den Kosten, die nach aktuellem Stand 650 000 Euro betragen. Hinzu kommen noch weitere 15 000 Euro Mietkosten für eine Containeranlage, die bis zur geplanten Fertigstellung des Neubaus im November als Überbrückungsmaßnahme aufgestellt wurde. Diese Kosten muss der TSV alleine tragen.
Wie Thomas Schmideder noch sagte, bemühe sich der TSV, nach Möglichkeit mit regionalen Firmen zusammenzuarbeiten. Bei den Baumeisterarbeiten hat im Rahmen der Ausschreibung die Firma Wolfgang Perzl das beste Angebot abgegeben. Er hoffe, dass die Bauarbeiten gut verlaufen „und wir am Ende ein Gebäude haben, das den zeitgemäßen Anforderungen entspricht“, sagte der Vorstandssprecher, bevor das Vorstandsteam, Mitarbeiter der Baufirma und die Bürgermeisterin zum Spaten griffen.